Bildung – Definition

Die 1990 erschienene Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) pointiert den breiten Diskurs ihrer Zeit in einer auch heute noch vielfach zitierten Definition: „Berufsbildungsforschung untersucht die Bedingungen, Abläufe und Folgen des Erwerbs fachlicher Qualifikationen sowie personaler und sozialer Einstellungen und Orientierungen, die für den Vollzug beruflich organisierter Arbeitsprozesse bedeutsam erscheinen“ (DFG 1990, S. 1)

Darin zeigt sich das Bestreben nach einer bedarfsgerechten wie zukunftsfähigen Gestaltung des Berufsbildungssystems zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland (vgl. Pätzold/Wahle 2013, S. 29 ff.). Neben der Erforschung beruflicher Bildungsprozesse unter dem Aspekt der Qualifizierung für eine berufliche Tätigkeit geht es – insbesondere aus Sicht der Berufs- und Wirtschaftspädagogik – auch um die Forschung zur Emanzipation bzw. der Ermöglichung beruflicher Mündigkeit und Persönlichkeitsentwicklung (vgl. Kell 2010, S. 359; Arnold 1992, S. 600). Die berufs- und wirtschaftspädagogische Berufsbildungsforschung betreibt folglich eine Forschung über den „Zusammenhang von Beruf, Erwerbsarbeit und Bildung“ (Pätzold/Wahle 2013, S. 28). Die Berufsbildungsforschung kann zudem als Spezifikum der Bildungsforschung verortet werden (vgl. Kell 2010, S. 358).